Alltäglicher Rassismus  "Ausländer raus" wird sofort als eine rassistische Aussage wahrgenommen.  Sagt hingegen jemand: "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber in Deutschland  gibt es zu viele davon." wird dies als eine neutrale Meinungsbekundung  interpretiert. Beide Aussagen meinen aber dasselbe. Die zweite Aussage ist  indirekter und wird daher nicht sofort als rassistisch erkannt. Handelt es sich bei dieser um alltäglichen Rassismus, lässt sich die erste  Aussage erkennbar als rassistisch einordnen. In diesem Beispielsatz wird  zuerst eine Toleranz suggeriert, die dann aber durch das Wort "aber" relativiert  wird. Die Grenze zwischen alltäglichem und eindeutig erkennbarem Rassismus ist  fließend. Die Rassismusforschung ist in Deutschland ein relativ junger Forschungszweig. In dem Buch "Rassismuskritik" aus dem Jahr 2009, von Claus Melter und Paul  Mecherili herausgegeben, werden Rassismusforschung und Rassismustheorien in verschiedenen Beiträgen dargestellt. Wie verletzend alltäglicher Rassismus für Migranten sein kann, können  Betroffene selbst am besten beschreiben: "Vergangenen Winter waren mein  Bruder und ich kegeln. Ich fühlte mich sofort unwohl, es herrschte eine  Biertischstimmung, wir waren die einzigen mit dunkler Hautfarbe. Aber was tun?  Deniz wollte unbedingt kegeln, mit welcher Begründung hätte ich ihm das  verwehren sollen? Weil du ein Ausländer bist? Also kegelten wir, bis eine Gruppe von Kindern anfing meinen Bruder mit  Affengeräuschen nachzumachen. Ich schaute streng die zwei Erwachsenen an,  die daneben standen. Sie ignorierten uns. Die Kinder machten immer lautere  Tiergeräusche, ich versuchte es zu ignorieren. Ich wollte keinen Streit vor  meinem Bruder anzetteln, er sollte einen schönen Tag haben. Doch die Kinder  hörten nicht auf…" (mehr...)   Alltäglicher Rassismus kommt unterschwellig bis offen aggressiv in großen  Teilen der Bevölkerung, vor und wird häufig toleriert, wenn nicht sogar  akzeptiert. Deshalb bedienen sich nicht selten Politiker solcher Ansichten, um  die konservative und rechte Wählerschaft zu binden.  Eine kleine Beispielsammlung macht dies deutlich: "Wir brauchen Einwanderer, die zu uns passen" Ursula von der Leyen, CDU -  Bundesministerin  "… wir haben kein Ausländerproblem, wir haben ein Türkenproblem". Helmut  Kohl, CDU- ehemaliger Bundeskanzler "Wir waren den Ausländern gegenüber zu tolerant." Edmund Stoiber, CSU -  Ministerpräsident für mehr Beispiele hier klicken. Migration in Deutschland “Das Land, das die Fremdennicht beschützt, geht bald unter.”  Johann Wolfgang von Goethe - Dichter Das Motto der Interkulturellen Woche 2013 lautet:  Wer offen ist, kann mehr  erleben.   Rassismus entsteht im Kopf,  Offenheit auch. (mehr...) Seit  1975 findet jährlich Ende September die bundesweite interkulturelle Woche statt. Diese Initiative wird von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Migrantenverbänden, Ausländerbeauftragten und weiteren Initiativen unterstützt.